Es gibt wichtigeres im Leben als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen.
Mahatma Gandhi
Wenn du die Berührung mit der inneren Stille verlierst,
verlierst du den Kontakt mit dir selbst.
Wenn du den Kontakt mit dir selbst verlierst, verlierst du dich in der Welt.
Eckhart Tolle
Die Erfahrung der Stille
Zu einem Einsiedler kamen eines Tages Menschen. Sie fragten ihn: „Welchen Sinn siehst du in einem Leben der Stille?“ Er war gerade mit dem Schöpfen von Wasser aus einer Zisterne beschäftigt. „Schaut in die Zisterne, was seht ihr?“, fragte er sie. Die Besucher antworteten: „Wir sehen nichts.“ Nach einer Weile forderte der Einsiedler sie wieder auf: „Schaut in die Zisterne, was seht ihr?“ Sie blickten hinunter und sagten: „Jetzt sehen wir uns selbst.“ Der Einsiedler sprach: „Als ich vorhin das Wasser schöpfte, war das Wasser unruhig, und ihr konntet nichts sehen. Jetzt ist das Wasser ruhig, und ihr erkennt euch selbst. Das ist die Erfahrung der Stille!“
(Verfasser unbekannt)
"Das Glück ist ein Schmetterling", sagte der Meister. "Jag ihm nach und er entwischt dir. Setz dich hin, und er lässt sich auf deiner Schulter nieder."
"Was soll ich also tun, um das Glück zu erlangen?" fragte der Schüler.
"Hör auf, hinter ihm her zu sein."
"Aber gibt es nichts, was ich tun kann?"
"Du könntest versuchen, dich ruhig hinzusetzen, wenn du es wagst."
Anthony de Mello
Dem Menschen unserer Tage fehlt die Stille, die äußere und mehr noch die innere Stille, das heißt eine Verfassung, die ihn befähigt, auch im äußeren Lärm und Ansturm des Lebens Stille zu erfahren, zu wahren und auszustrahlen. Es gibt die besondere Stille als Zustand, die nichts zu tun hat mit "Lärm oder Nicht-Lärm", ja mehr noch: für die der äußere Lärm ein Hintergrund sein kann, von dem sich inwendig abhebt, was durch kein Geräusch gestört werden kann. Das ist die rechte Stille. Sie ist eine Verfassung des Gemütes, ein Zustand der Seele, an dem sich der Lärm der Welt zu einer "Geräuschkulisse" verwandelt, vor der die innere Stille sich erst vollends entwickelt und bewusst wird.
Karlfried Graf Dürckheim
Stille ist mehr als die Abwesenheit von Lärm, mehr als das Fehlen von Worten.
Stille fordert uns heraus, uns der eigenen Wahrheit zu stellen.
Stille ist ein Zustand, etwas, das auf den Menschen trifft.
Die Stille ist da, bevor der Mensch etwas tut.
Stille hat eine eigene Qualität.
Es ist die Qualität des reinen Seins.
In der Stille bricht etwas auf, das wir nicht mehr benennen können.
Es ist das Geheimnis schlechthin.
In der Stille kommt das Wesen der Dinge zum Vorschein.
Anselm Grün
Das Glück gehört denen, die sich selbst genügen.
Denn alle äußeren Quellen des Glückes und des Genusses sind, ihrer Natur nach, höchst unsicher, misslich, vergänglich und dem Zufall unterworfen.
A. Schopenhauer
Über die Geduld
von Rainer Maria Rilke
Man muss den Dingen
die eigene, stille
ungestörte Entwicklung lassen,
die tief von innen kommt
und durch nichts gedrängt
oder beschleunigt werden kann,
alles ist austragen – und
dann gebären...
Reifen wie der Baum,
der seine Säfte nicht drängt
und getrost in den Stürmen des Frühlings steht,
ohne Angst,
dass dahinter kein Sommer
kommen könnte.
Er kommt doch!
Aber er kommt nur zu den Geduldigen,
die da sind, als ob die Ewigkeit
vor ihnen läge,
so sorglos, still und weit...
Man muss Geduld haben
Mit dem Ungelösten im Herzen,
und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben,
wie verschlossene Stuben,
und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache
geschrieben sind.
Es handelt sich darum, alles zu leben.
Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich,
ohne es zu merken,
eines fremden Tages
in die Antworten hinein.
"Und was machen Sie als Workaholic gegen ihr Problem?"
"Ich arbeite daran."
Wenn du dich dem hingibst, was ist,
und auf diese Weise vollkommen gegenwärtig bist,
verliert die Vergangenheit all ihre Macht.
Dann erschließt sich dir das Reich des Seins,
das vom Denken bisher verborgen wurde.
Plötzlich erfüllt dich eine tiefe Stille,
ein grenzenloses Gefühl des Friedens.
Und in diesem Frieden ist große Freude.
Und in dieser Freude ist Liebe.
Und in ihrem innersten Kern ist das Heilige,
das Unermessliche, das Namenlose.
Eckhart Tolle
Jenseits der Ideen von rechtem Tun
und falschem Tun
liegt ein Feld.
Dort warte ich auf Dich.
Rumi